Im Rahmen eines Praxisbesuchs im Kindergarten soll ein Freispielimpuls zum Thema „Knete“ geplant und durchgeführt werden. Dabei stellen sich einige Herausforderungen bezüglich der konkreten Durchführung und Zielformulierung. Gesucht werden ein Bildungs- und Entwicklungsziel aus dem Orientierungsplan Baden-Württemberg, ein passendes Grobziel sowie drei dazugehörige Feinziele. Außerdem wird um Vorschläge für mögliche Handlungsalternativen im Ablauf (Einleitung, Hauptteil und Schluss) gebeten, um die Aktivität methodisch sinnvoll zu strukturieren.
Das ist eine schöne Idee für einen Praxisbesuch – Knete ist ein vielseitiges Material, mit dem du gezielt Entwicklungspotenziale ansprechen kannst. Ich helfe dir Schritt für Schritt bei der Planung deines Freispielimpulses mit Knete im Kindergarten gemäß dem Orientierungsplan Baden-Württemberg.
Zielorientierung
Ziel aus dem Orientierungsplan Baden-Württemberg (z. B. aus dem Bildungs- und Entwicklungsfeld „Sinn, Werte und Religion“ oder „Körper“):
Bildungs- und Entwicklungsfeld: „Körper“
„Das Kind entwickelt seine fein- und grobmotorischen Fähigkeiten, Körperbewusstsein sowie Koordinationsfähigkeit und erfährt Freude an der Bewegung und am kreativen Tun.“
Du kannst es so formulieren:
Orientierungsplanziel:
Die Kinder entwickeln ihre feinmotorischen Fähigkeiten durch das Formen und Modellieren von Knete und erfahren dabei Freude an der Gestaltung mit ihren Händen.
Grobziel:
Die Kinder erweitern ihre feinmotorischen und kreativen Fähigkeiten durch das freie Gestalten mit Knete.
Feinziele:
- Feinmotorik:
Die Kinder trainieren ihre Finger- und Handmuskulatur durch das Rollen, Drücken und Formen der Knete. - Kreativität & Fantasie:
Die Kinder setzen eigene Ideen um, indem sie selbst gewählte Figuren oder Objekte gestalten. - Sprachförderung & soziale Interaktion:
Die Kinder benennen ihre Werke, erzählen sich gegenseitig, was sie gestaltet haben, und treten miteinander in den Austausch.
Ablaufstruktur des Freispielimpulses
Hier findest du eine einfache Gliederung mit möglichen Handlungsalternativen für Einleitung, Hauptteil und Schluss:
Einleitung (Begegnung – Aktivierung – Motivation)
Ziel: Neugierig machen & thematisch einstimmen
Möglichkeiten:
- Kurzes Gespräch: „Habt ihr schon mal etwas aus Knete gemacht? Was kann man damit alles formen?“
- Tisch mit bereits vorbereiteten Knete-Figuren zeigen („Was seht ihr hier?“).
- Kleines Fingerspiel oder Lied zum Thema Formen („Ich roll mir eine Kugel…“).
- Knetrezept mitbringen und gemeinsam betrachten (wenn die Knete selbst gemacht wurde).
Hauptteil (Angebot – Aktivität – Freispielphase)
Ziel: Eigenständiges, kreatives Tun der Kinder
Möglichkeiten:
- Verschiedene Knetfarben und Werkzeug (Plastikmesser, Förmchen, Zahnstocher, Naturmaterialien) bereitstellen.
- Impulsfrage: „Was möchtest du heute aus Knete machen?“
- Optionales Thema setzen: z. B. „Tiere im Zoo“, „Lieblingsessen“, „Ein lustiger Fantasie-Kopf“ – oder alles offen lassen.
- Du begleitest beobachtend und greifst bei Bedarf unterstützend oder sprachfördernd ein („Erzähl mir mal, was du gemacht hast.“).
Schluss (Reflexion – Präsentation – Aufräumen – Übergang)
Ziel: Wertschätzung, Selbstwirksamkeit und Abschluss schaffen
Möglichkeiten:
- Die Kinder stellen ihre Figuren gegenseitig vor („Was hast du gemacht?“).
- Kleine Ausstellung auf einem Tablett oder Regal machen.
- Kurze Reflexion: „Wie hat es dir gefallen? Was war schwer, was war leicht?“
- Gemeinsames Aufräumen – evtl. mit Knetlied („Knetekugeln aufgerollt…“).
Notiz für die Praxisdokumentation
Wenn du eine Reflexionsmappe oder ein Fachgespräch vorbereitest, kannst du z. B. erwähnen:
- Dass du individuelle Interessen und Entwicklungsstände beobachtest (z. B. Greiftechnik, Sprache, soziales Verhalten).
- Dass die Kinder durch das Material ganzheitlich angesprochen werden (taktil, motorisch, kreativ, sprachlich).
- Dass du situativ agierst – z. B. durch gezielte Impulsfragen, Angebote von Werkzeugen oder das Einbringen eines kleinen Themas.