Ein Perspektivwechsel auf gelebte Partizipation in der Kita
Mitarbeiter-Raum in der Kita. Zwei Erzieherinnen, Julia und Mira, blättern begeistert in einem E-Book zum Thema Partizipation. Zwischen bunten Klebezetteln und Notizen entwickelt sich ein Gespräch voller Ideen und Motivation. Da setzt sich ihr Kollege Timo dazu – mit einem skeptischen Blick.
Timo:
„Na ihr zwei, ihr seid ja ganz schön vertieft. Wieder was Neues zum Demokratie-Kita-Wunder?“
Mira (schmunzelnd):
„Eher ein praktischer Leitfaden, wie man echte Beteiligung hinbekommt, ohne dass alles im Chaos endet. War echt inspirierend!“
Julia:
„Es geht nicht ums Prinzip, sondern darum, wie wir Kindern im Alltag eine Stimme geben können.“
Timo (lehnt sich zurück):
„Ich weiß ja nicht… Die sind drei, vier Jahre alt. Müssen die wirklich schon überall mitreden? Manchmal braucht’s doch einfach klare Ansagen.“
Mira (nachdenklich):
„Na klar braucht’s auch Struktur. Aber darum geht’s doch gerade: Mitbestimmung da, wo’s passt – ohne Überforderung. Wenn ein Kind zum Beispiel das Lied im Morgenkreis aussuchen darf, ist das schon ein kleiner, aber bedeutender Schritt.“
Julia:
„Oder unser Beispiel mit den Bauecken-Regeln: Wir haben sie gemeinsam mit den Kindern erarbeitet. Seitdem halten sie sich viel besser daran – weil sie sich damit identifizieren.“
Timo (überlegt):
„Hm. Wenn sie selbst Regeln aufstellen, fühlen sie sich vielleicht eher verantwortlich. Klingt logisch.“
Mira:
„Und es stärkt die Beziehung. Die Kinder merken: Wir hören ihnen wirklich zu. Das schafft Vertrauen – und ein stärkeres Miteinander.“
Timo:
„Aber wenn bei jedem Ausflug erstmal abgestimmt wird, wo’s hingeht – da sitzen wir doch ewig im Kreis…“
Julia (lacht):
„In dem E-Book war ein super Beispiel: Abstimmung mit Muggelsteinen. Schnell, visuell, kindgerecht. Die Kinder waren total motiviert – und wir hatten eine klare Entscheidung.“
Timo (grinst):
„Okay. Vielleicht bin ich da einfach ein bisschen oldschool.“
Mira (freundlich):
„Ist doch in Ordnung. Es geht nicht darum, alles umzukrempeln. Aber kleine Schritte ausprobieren – das lohnt sich.“
Timo:
„Na gut. Ich probier’s mal mit der Liedwahl. Aber wehe, sie wollen jeden Tag ‚Aramsamsam‘.“
Alle lachen.
Fazit:
Partizipation ist kein Alles-oder-nichts-Prinzip. Es beginnt im Kleinen – mit Zuhören, Ernstnehmen, Mitgestalten. Und manchmal braucht es einfach ein gutes Gespräch im Teamraum, um gemeinsam neue Wege zu gehen.
Hast du auch Erfahrungen mit kindlicher Mitbestimmung im Alltag? Schreib uns gerne in die Kommentare oder teile deinen liebsten Partizipationsmoment!