Manchmal liegt das Abenteuer direkt vor der Haustür. Wir starten zu einem kleinen, aber feinen Ausflug in eine der geschichtsträchtigsten Städte Norddeutschlands: Schleswig. In nur zwei Tagen wollen wir viel erleben – Wikingerspuren in Haithabu entdecken, durch charmante Altstadtgassen schlendern, den Blick vom Domturm schweifen lassen und die frische Luft an der Schlei genießen. Eine Auszeit, die den Kopf frei macht und das Herz erfüllt – perfekt für ein Wochenende voller kleiner Entdeckungen.
Tag 1 – Aufbruch an die Schlei
Frühmorgens, irgendwo zwischen Nebelresten und erstem Kaffeeduft, beginnt der kleine Ausbruch aus dem Alltag. Das Auto ist schnell gepackt – wetterfeste Jacken, ein Stadtführer, Lust auf Norddeutschland. Knapp 90 Minuten Fahrt liegen vor uns, vorbei an Feldern, kleinen Wäldern und Dörfern mit Namen, die nach Ruhe klingen.
Als wir in Schleswig einrollen, empfängt uns das Licht des Nordens: Weich, weit, silbrig über der Schlei. Die kleine Stadt liegt still zwischen Wasser und Vergangenheit. Unser erstes Ziel: Haithabu – das alte Wikingermuseum am Haddebyer Noor.
Haithabu – Ein Fenster in die Vergangenheit
Das Museum selbst ist modern, interaktiv und fesselnd – aber der eigentliche Zauber liegt draußen, wo die rekonstruierten Wikingerhäuser wie aus einer anderen Zeit wirken. Das Holz knarzt unter den Schuhen, Schilf rauscht im Wind. Auf den Pfaden zwischen den Hütten lässt sich Geschichte atmen. Kinder rufen, ein Paar sitzt mit Thermoskanne auf einer Bank, Gänse watscheln durchs Gras. Und in der Nähe schimmert das Noor.
Einchecken mit Blick auf die Schlei
Wir übernachten im Hotel Zollhaus – charmant, zentral, mit Blick auf den Hafen. Die Zimmer sind hell, nordisch schlicht und dennoch gemütlich. Nach einer kurzen Pause zieht es uns wieder hinaus. Die Altstadt ruft.
Dom, Holm und Hafen
Schleswigs Altstadt ist ein stiller Schatz. Wir schlendern durch den Holm, das alte Fischerviertel – ein Ensemble aus kleinen, gepflegten Häuschen, Gärten, Kopfsteinpflaster. Es ist, als sei die Zeit hier stehen geblieben.
Nur ein paar Gehminuten entfernt thront der Schleswiger Dom St. Petri, dessen Turm sich bis heute über die Stadt erhebt. Wer die Stufen hinaufsteigt, wird belohnt mit einem Rundumblick über Schlei, Altstadt und grünes Umland.
Abends essen wir im Burger-Restaurant „Burgermeisterin“ direkt am Wasser. Leckere, hochwertige Burger mit tollem Ausblick – der Geschmack von Urlaub.
Tag 2 – Zwischen Schlossinsel und Schleifahrt
Nach einem Frühstück mit Blick auf das Schleiufer lockt uns das Schloss Gottorf – ein barockes Juwel mit riesigem Park, berühmter Sammlung und dem geheimnisvollen Globushaus, in dem ein begehbarer Himmelsglobus aus dem 17. Jahrhundert steht.
Die Atmosphäre ist ruhig und majestätisch, der Schlossgarten im Frühsommer voller Vogelstimmen. Ein Spaziergang durch den Barockgarten lässt uns fast vergessen, dass wir mitten in einer Kleinstadt sind.
Zum Abschluss aufs Wasser
Zum krönenden Abschluss steigen wir in eines der Ausflugsschiffe der Schleirundfahrt. Die Fahrt führt uns durch Schleibuchten, vorbei an Segelbooten, Badestellen, alten Bootshäusern. Die Möwen kreischen, das Wasser glitzert. Es ist, als würde Schleswig uns zuraunen: „Komm bald wieder.“
Fazit
Zwei Tage reichen, um sich in Schleswig zu verlieben. In die stille Schönheit der Schlei, in die Geschichtsspuren von Haithabu, die engen Gassen des Holms, das sanfte Licht über dem Wasser. Ein Kurztrip, der entschleunigt – und lange nachwirkt.
Der Ausflug nach Schleswig war mehr als nur ein Tapetenwechsel – es war eine kleine Reise durch Zeit und Natur, zwischen Geschichte, Gassen und Gewässern. Wer Norddeutschland liebt oder neu entdecken will, findet hier einen perfekten Ort zum Durchatmen. Zwei Tage reichen, um anzukommen – im Moment, im Norden, bei sich selbst. Und wer einmal da war, kommt bestimmt wieder.
Du reist mit Kindern? Dann schau dir auch unsere familienfreundlichen Ausflugsziele in Schleswig-Holstein an.“